3 Schritte zu der Biologisierung von konventionellen Betrieb
16.05.2024
Die Biologisierung der Landwirtschaft ist nicht nur ein wirksames Instrument in der landwirtschaftlichen Produktion, sondern auch ein notwendiger Schritt innerhalb die europäische Gesetzgebung (Green Deal, Reduzierung von Pestiziden und Mineraldüngern). Gemäß dem europäischen Green Deal soll der Einsatz von Pestiziden (um 50%) und Düngemitteln (um 20%) in der Landwirtschaft bis 2030 reduziert werden. Mit den ehrgeizigen Zielen des Green Deal bietet die Europäische Union (EU) einen hoffnungsvollen Weg zu einem besseren Bodenschutz. Maßnahmen zum Schutz des Bodens sind in der EU-Bodenstrategie für 2030, der Biodiversitätsstrategie für 2030, der Strategie "Vom Hof zum Teller", dem Ziel "Null Verschmutzung", dem Gesetz zur Wiederherstellung der Natur und dem europäischen Klimaschutzgesetz enthalten.
1. Bodengesundheit verbessern
Ein gesunder und fruchtbarer Boden ist die Grundlage für eine effektive Landwirtschaft und der Schlüssel zu hochwertigen Erträgen. Die biologische Verbesserung der Bodengesundheit zielt darauf ab, die Bodenfruchtbarkeit zu steigern, indem der Gehalt an organischer Substanz (Humus) erhöht, die Entwicklung einer nützlichen Bodenmikroflora gefördert, die Bodenstruktur und -Wasserhaltekapazität verbessert und der Einsatz von Pestiziden zugunsten biologischer Präparate auf das notwendige Minimum reduziert wird. Das von BTU entwickelte Programm zur Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit beinhaltet den Einsatz der mikrobiellen Bodenhilfsmittel Ecostern, um die Bodengesundheit zu verbessern. Die Hauptziele von ECOSTERN® bestehen darin, die Suppressivität des Bodens zu erhöhen, die Nährstoffe aus den Pflanzenrückständen in den Boden zurückzuführen, die physikalischen Eigenschaften des Bodens zu verbessern und den Anteil organischer Substanz im Boden zu erhöhen damit die Ernteerträge zu steigern.
2. Nährstoffeffizienz optimieren
Der Einsatz von mikrobiologischen Produkten in der Landwirtschaft erhöht sowohl die Nährstoffverfügbarkeit aus dem Boden als auch aus Düngemitteln. Sie versorgen die Pflanzen mit verfügbarem Stickstoff, Phosphor und Kalium, erhöhen die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen biotische und abiotische Stressfaktoren sowie Krankheitserreger, versorgen die Pflanzen mit biologisch aktiven Substanzen, stimulieren aktiv das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen und erhöhen den Ertrag.
Die zugrunde liegenden Mechanismen, wie Bakterien die Nährstoffeffizienz und das Pflanzenwachstum beeinflussen sind vielfältig. Manche pflanzenwachstumsfördernde Rhizobakterien (PGPR) besitzen die Fähigkeit mithilfe des Nitrogenase-Enzym Komplexes Stickstoff aus der Luft zu fixieren und in eine pflanzenverfügbare Form umzuwandeln.
Ein Beispiel für eine solches Bakterium ist Agrobacterium pusense. Dieses Bakterium ist in unserem Produkt AZOTOHELP® enthalten und unterstützt Pflanzen durch seine stickstofffixierenden Eigenschaften. Andere Bakterien, wie z.B. das in GROUNDFIX® enthaltene Paenibacillus polymyxa, produzieren Enzyme wie Phosphatase oder Phytase, mit welchen Phosphorverbindungen gelöst und für das Pflanzenwachstum genutzt werden können. Zudem kann durch die Sekretion organischer Säuren der pH des Bodens verändert und somit die Nährstoffverfügbarkeit verbessert werden. Diese Mechanismen sind für Ackerflächen in “Roten Gebieten” besonders interessant, da sie Nährstoffe bilanzfrei an die Pflanze liefern. Darüber hinaus produzieren PGPR pflanzenwachstumsfördernde Hormone wie Cytokine und Auxine, die das Wurzelwachstum und die Zellteilung stimulieren.
Für eine effektive Pflanzenernährung wird die Verwendung folgender BTU-Produkte empfohlen: GROUNDFIX® zur Nährstoffmobilisierung, RIZOLINE® als Saatgutbeize speziell für Leguminosen, MYCOFRIEND® zur Förderung von Mykorrhiza-Symbiosen, ORGANIC-BALANCE® zur allgemeinen Stärkung der Pflanzen und AZOTOHELP® zur Fixierung von Stickstoff.
3. Integrierter Pflanzenschutz
Ein weiterer bedeutender Schritt um die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten ist die Optimierung des Pflanzenschutzes und Reduktion des Eintrags von synthetischen Pflanzenschutzmitteln. Im Rahmen des Green Deals hat sich die EU das Ziel gesetzt den Einsatz von synthetischen Pflanzenschutzmitteln bis 2030 im Vergleich zu 1990 um zu reduzieren.
Der integrierte Pflanzenschutz kombiniert verschiedene Prinzipien, um Pflanzenschutzmaßnahmen umweltfreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. Diese Prinzipien umfassen den Einsatz kultureller, biologischer, mechanischer und chemischer Maßnahmen. Der Fokus liegt dabei auf Prävention, Überwachung und gezielter Intervention, um Pflanzenschäden zu minimieren und die Umweltbelastung zu reduzieren.
Das biologische Haftmittel LIPOSAM® kann dabei eine wichtige Rolle spielen, indem es die Effektivität von Pflanzenschutz- und Düngemaßnahmen verbessert. LIPOSAM® besteht aus mikrobielle Exopolysacchariden, welche eine Schutzschicht auf der Pflanzenoberfläche bilden und Wirk- und Nährstoffe fixieren. Dadurch wird der Kontakt mit der Pflanze verbessert, eine Auswaschung durch Regen minimiert und die Adsorption durch die Pflanze optimiert. Dies ermöglicht eine Reduktion der Pflanzenschutzmittel bei gleichbleibender Wirkung.
Diese Verringerung des chemischen Inputs trägt zur Erhaltung der Bodengesundheit und zur Förderung nachhaltigerer landwirtschaftlicher Praktiken bei.
Die Einführung von Biologisierungsmaßnahmen in der konventionellen Landwirtschaft ermöglicht eine Steigerung der Ernteerträge um durchschnittlich 15 %. Zusätzlich werden die Düngekosten gesenkt, da die Nährstoffverfügbarkeit erhöht wird. Bei Anwendung von ECOSTERN® wurde eine durchschnittliche Ertragssteigerung von 0,28 t/ha bei Getreide festgestellt, 0,26 t/ha bei Leguminosen, 0,21 t/ha bei Sonnenblumen und 0,47 t/ha bei Mais beobachtet - für GROUNDFIX® bei Getreide 0,52 t/ha, Leguminosen 0,18 t/ha, Sonnenblumen 0,40 t/ha, Mais 0,52 t/ha - für MYCOFRIEND® bei Getreide 0,32 t/ha, Leguminosen 0,21 t/ha, Sonnenblumen 0,17 t/ha, Mais 0,44 t/ha.
Die Biologisierung ist also ein wirksames Instrument, um Einsparungen zu realisieren und Gewinne für den Landwirt zu erzielen.
BTU hat mehr als 25 Jahre Erfahrung und Kompetenz in der Herstellung und Forschung von mikrobiellen Biostimulanzien. Mit großem Erfolg werden global auf mehr als 4 Millionen Hektar BTU Produkte angewendet. Diese sind durch zahlreiche wissenschaftliche Feldversuchen getestet und erprobt.